The Experimental Pop Band
Tarmac And Flames

Das muss man ihm lassen, Davey Woodward wurde nicht nur überdurchschnittliches Talent in die Wiege gelegt, er verfügt auch über außerordentliche Energiereserven. Ein Stehaufmännchen, obwohl oder gerade weil die ganz großen Erfolge bislang ausblieben. In den 80ern gelangen ihm mit seiner damaligen Band Brilliant Corners respektable Indie-Hits, in den 90ern legte er zunächst als DJ so ziemlich alles auf die Plattenteller, was im Clubkontext jemals die Tanzflächen füllte, um dann mit The Experimental Pop Band ein Comeback als Musiker zu starten. „Tarmac & Flames“, das vierte Album der Band, erfüllt die gesetzten Erwartungen, kennt keine Scheuklappen, ist die genreübergreifende Fundgrube. Vieles steht in typisch britischer Beat- und Pop-Tradition, es gibt deutliche Verweise auf Folk und Psychedelic und musikalische Referenzen an Kolleginnen und Kollegen wie Laurie Anderson („Mir“) oder MC 900 Ft. Jesus („Crow Ventura“). Natürlich hat auch der Dancefloor von Disco bis TripHop Spuren hinterlassen. Und seine noch immer galligen Texte beschäftigen sich mit ungeschriebenen Gesetzen der Popwelt als Makroorganismus („Retro Folk Suckers“, „Rock Biz“) ebenso, wie mit den daraus resultierenden privaten Dramen („Weekend“).