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    The Essex Green
    Cannibal Sea

    VÖ: 21.04.2006 | Label: Track And Field/Cargo
    Text: Kristina Koch
    8 / 12

    Die Platte „Cannibal Sea“ zu nennen ist reine Ironie. Hier geht es so soft und anständig zu, dass es aus den Lautsprechern tropft.

    So hätte es geklungen, wenn die Carpenters ein Country-Album in Kalifornien aufgenommen hätten: Sehnsucht und Harmonie, Beat Club revisited, Sarah Records meets The Mamas And The Papas. Als führen ein paar gute Freunde zu einer Party auf dem Land. Hinten auf der Ladefläche des Pickup sitzen und singen, Gitarren und Banjos auf dem Schoß, ein Pfeifchen dreht die Runde… The Essex Green kommen aus dem Kollektiv von Elephant 6 Records, dem Wohnzimmer-Label und Klubheim für Ami-Folkpop-Bands, die es gern klassisch halten. Auf ihrer dritten Platte greifen sie das große amerikanische Thema Country vs. City auf, sowohl musikalisch als auch textlich. Land und Natur haben arglos-positive Konnotationen, und die Stadt, besonders „Sin City“, steht für Bedrohung und Verfall. Dass The Essex Green mittlerweile in Brooklyn ansässig sind, hat ihrer Unschuld offensichtlich nichts anhaben können. Diese Naivität ohne doppelten Boden ist ungewohnt, aber angenehm. Und wenn Sasha Bell, der weibliche Teil des Sänger-Triumvirats ihre Stimme erhebt, strahlt es auf „Cannibal Sea“. Wer Belle And Sebastian und die Go-Betweens im Plattenschrank hat oder die poppigen 60er und frühen 70er Jahre schätzt, ist bei The Essex Green in guten Händen.