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    The Enemy
    Streets In The Sky

    VÖ: 25.05.2012
    Text: Henning Grabow
    6 / 12

    The Enemy zaubern zum dritten Mal ihr Indierock-Abziehbild aus der Mottenkiste der britischen Popgeschichte – selten fetzig, oft egal.

    „Überraschung“ und „Innovation“ braucht man nicht zu erwarten, wenn man sich mit der Band aus Coventry beschäftigt: ein standesgemäß gehyptes und schlicht geradeaus gedachtes Single-Feuerwerk als Debüt, das Scheitern an größeren Ambitionen mit dem zweiten Album, und nun der Versuch, im dritten Anlauf wieder an die Energie der Anfangstage anzuknüpfen – so weit, so vorhersehbar. Wie viele Klischees passen eigentlich in den Lebenslauf einer Band? Offen bleibt auch weiterhin, ob es sich bei The Enemy nicht von Anfang an um die Kopfgeburt eines findigen Managers gehandelt hat; die generelle Setzkasten-Vorgehensweise, nach der The Enemy auch auf „Streets In The Sky“ ihre Variante des guten alten Britrock zusammenschrauben, spricht nicht unbedingt dagegen. Inhaltlich dreht sich zwangsläufig vieles um Working-Class-Tristesse, Pub-Ödnis und Teenage Angst in der sozialen Arktis von England – Plattitüden wie „Saturday will make it all okay“ inklusive. Einige hübsche Riff-Ideen, Call-and-Response-Schablonen und die extrovertierte Stimme von Tom Clarke sind zwar solide als Eckpfeiler, sie werden aber allzu planlos irgendwo zwischen The Jam und Oasis eingerammt, egal, wie überbevölkert das Spannungsfeld dieser Bands mittlerweile auch ist. Immerhin den Stadion-Unfug des Vorgängers lassen The Enemy weitestgehend sein, „Streets In The Sky“ klopft wieder häufiger an die Türen kleiner Clubs. Dort sind die Melodien und Großkotz-Attitüde der Band eh am besten aufgehoben – auch wenn man nicht unbedingt rasend auf ihre Rückkehr gewartet hat.

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