The Drones
Wait Long By The River...And The Bodies Of Your Enemies Will Float By

Da soll noch einer sagen, junge Leute hätten die falschen Vorbilder. Nach dem nur über Import

erhältlichen Ultra-Brecher „Here Come The Lies“ folgt die zweite Lärmattacke der Melbourner

Trinkerrocker. In bester Beasts Of Bourbon-Tradition geht es zwar ein wenig langsamer und bluesiger,

keineswegs aber ruhiger zur Sache: die abgehangen-zähen, reichlich ausufernden Songs kommen mit

angemessen unterschwelliger Psychedelia und immer wieder unglaublich lauten und präzise-zersplitterten

Noise-Ausbrüchen zur Sache. Gareth Liddiard singt mit einer Intensität, als hätte er seine Lyrics tags

zuvor mit Blut an die Toilettentür gemalt. Und nur noch fünf Zähne im Mund und einen furchtbaren Kater,

dem nur mit Schnaps und Gitarren beizukommen ist. Zu „You Really Don’t Care“ werfen wir Fensterscheiben

ein, und bei dem emotionalen Parforce-Ritt von „Sittin‘ On The Bed Cryin’“ geht erstmal längere Zeit

gar nichts mehr. Die Leidenschaft, die Leiden schafft. Ähnlich besessen und doppelbödig wie Modey

Lemon, mit einem Feuer, das an Gun Club und den jungen Nick Cave erinnert. Brennt ein bisschen beim

Kippen. Was soll’s. Gefährliche Musik.