Klar setzt sich die Band aus wacker gestylten Männern damit auch mal in die Nesseln. Der komische Kinderchor zu Anfang von Under The Sun wirft mehr Fragen auf, als man zu so einem Chor haben möchte, der Refrain breitet dann glücklicherweise rücksichtslos genug die Arme zum 30-Seconds-To-Mars-Chorus aus, dass sie schnell weggefegt werden. Wer da auch an The Rasmus denken muss, liegt zwar nicht ganz falsch, übersieht aber die mittlerweile im Pop etablierten Punk-Messlatten der Eingängigkeit und deren von Fall Out Boy, Jared Leto und vielleicht sogar Billy Talent festgelegte Höhen. Auch modern: dieses absichtlich Kirmesmäßige, etabliert von Panic At The Disco. Black Sheep greift es auf. Die Songtitel schwingen sich auch im Folgenden zu keinen kreativeren Höhenflügen auf (United We Fall, Too Late To Cry). An seiner Aussprache sollte Hans Edward lieber ein paar Monate mehr feilen, die Slang-runden Rs sind hart zu ertragen. Auch schiebt er seine Stimme für dieses Manko doch etwas zu stark ins Zentrum des durchweg glatt aber professionell inszenierten Spektakels. Nun ja. Ist jetzt so auf Band. Aber für die Zukunft. Die herzhaft aus den Lungen gepumpten Refrains kriegt er nämlich ähnlich hin wie Gerard Way oder Ben Kowalewicz. Die Ballade zur Mitte heißt Not Sad Forever und zeigt Edward von seiner schlimmsten Seite. Dann lieber nach vorn. Emo-Rock, das geht besser. Sie sehen dabei nur aus, als würden sie gern gleichzeitig Unheilig und Alkaline Trio sein. Einer der Herren scheint mit der Faust am Kinn noch eine endgültige Entscheidung herbeidenken zu wollen. Wir schlagen vor: Lieber den Emo fördern als den Glamrock; mehr euch selbst finden. Dann klappt das ganz von selbst.