Und wieder ist ein Monat vorbei. Nach Crypt-Veröffentlichungen kann man in letzter Zeit die Uhr stellen. Tim Warrens Leute lassen einen aber auch keine Sekunde verschnaufen. Der September bringt uns pünktlich zum Altweibersommer ein weiteres Brett voll Roots-Punk: The Dirtys, Detroit`s most ass-kicking band”, fordern zur Kollektivsünde in Sachen beer, teenage girls and cocaine” – nicht nur Jesus liebt die Stooges! Ich auch, und deshalb gefallen mir die Dirtys auch so gut. Interessant ist immer wieder, daß dieses explosive Punk-Gebräu nach wie vor zündet, trotzdem sich die vergleichsweise jungen Dirtys (1996 gegründet) ausgiebig im Crypt-Baukasten bedient haben. Aber es kommt halt darauf an, die richtigen Steinchen auszusuchen und den Turm möglichst schräg zu bauen. Alles drin, alles dran: Lärmgitarren, Aggro-Vocals und Texte, die den Blues haben. Das Ganze eingebettet in eine gewohnt rotzige, livehaftige Produktion wie man sie von den Oblivians zu Soul Food”-Zeiten kennt. Dabei kommt dann ein gar leckeres Debüt heraus, das Klassikern wie den Pagans oder den New Bomb Turks in nichts nachsteht.