The Defectors
Bruised And Satisfied

Wenn man sich auf eins verlassen kann: Die Defectors sind immer für eine Party gut. Und ihr viertes Album „Bruised And Satisfied“ kann man getrost als value for money labeln, darf man damit den relativ sinnfreien Feierspaß doch gleich doppelt durchlaufen. Und das geht so: Es ist Wochenende, das Verhältnis Blut zu Alkohol bei weitem noch nicht toxisch. Zuerst auf die Schnelle das Halloween-Kostüm übergeworfen, zwei Liter Kunstblut in die Mundwinkel geschmiert und dann schön untot stellen. Dazu irgendeine finstere Bowle, die einen aus den Latschen haut. Könnte den Dänen gefallen, kann man bei ihnen doch förmlich noch die Patschulibrühe auf der Farfisa-Orgel riechen. Dunkle Stomper aus der Gruft, Horrorpunk mit kurzem Geltungsanspruch. Dann gilt es, sich des Kostüms in Windeseile zu entledigen. Ab in die Lederjacke und schön mit Büchsenbier in die Garage stellen. Alles, was Regler hat, auf 10 drehen und bedächtig mitnicken. Vielleicht die Haare nochmal vorher durchfetten. Denn die Defectors beherrschen auch weiterhin die Baby-Woodrose-Schiene, nachdem sie an der Fuzztones-Weiche abgebogen sind. Klar, dass ein Konzept verfolgt wurde und die Nummer förmlich nach der Veröffentlichung auf Vinyl schreit. Aber auch für die CD gilt: Stil wie immer, Urteil wie immer. Weitermachen.