The Dead
...Hate The Living

Die Hass-, Wut-, Gang- und Rachephantasien des “Bollo” genannten Moshcores erfolgreicher Bands wie Hatebreed haben genauso ihre Berechtigung und Ventilqualität wie die in Metal-Stukka-Feuer gekleideten Polit-Manifeste Born From Pains, doch mit The Dead kommt hier in nur 13 Minuten die Gegenthese über uns. Rumpeliger Kleiner-Club-Hardcore der alten Schule, der seine Zorngutscheine für das Gute im Menschen einlöst. Texte gegen alten und neuen Nationalismus und für die vergessene, freundliche Unity aller Szenen. “Punks and skins walk hand in hand […] shoulder to shoulder with the hippie as a friend” lautet die Vision in “Too Fast For Hardcore”, und “A Tribute To G.D.” formuliert mehrdeutig: “Never let anyone pull you so low as to hate them/ We must use love as a weapon”. Da kann sich jeder selber fragen, ob damit die mentale Selbstverteidigung gegen Hassprediger aus Politik und Religion oder der eigenen Szene gemeint ist. Bei The Dead jedenfalls darf man zwar brüllen, pogen und slammen, wird aber zwischendurch zum Lachen gebracht, wenn die Band in kindlicher Penetranz die in dieser Musikrichtung nicht gerade übliche Kuhglocke einsetzt und das auch noch eifrig kommentiert.