Nach “Dead Man Walking” ist “Green Bottle Thursday” die zweite Veröffentlichung auf Neil Youngs `Vapor`-Label, das sich der Förderung junger amerikanischer Rock-Talente verschrieben hat. Doch wer jetzt US-Rock-Understatement mit Mainstream-Polituren von Springsteen über Mellencamp, Petty bis ZZ-Top gleichsetzt, sieht sich getäuscht. Schließlich gilt Neil nicht umsonst als alternativer Ziehvater schlechthin. So bewegen sich die Customers aus L.A. auch eher auf erdigen, leicht grungigen bis garagigen Post-Punk-Pfaden. Gitarren-lastiger Losgeh-Rock, hohes Tempo, mehrstimmiger Gesang, bratziger Sound. Nichts Aalglattes also, aber auch wenig Sperriges. Eher ein netter Mix aus Replacements, Rain Parade, Died Pretty, Radio Birdman und Allman Brothers. Elf Songs mit Herzblut und Rechenschieber. Schließich wirkt das Strickmuster dieses Debüts nur allzu vertraut, wenn nicht altbacken. Und welcher Major-Scout signt heute noch jede x-beliebige Combo, die auch nur ansatzweise nach Straße klingt? Oder hat Neil da irgendetwas verpasst?