Dem Älterwerden bei allem Respekt ein Schnippchen schlagen heißt bekanntlich: Immer wieder nett dasselbe machen. Alan Jenkins, Chef des Kult-Indielabels Cordelia, und die Creams glänzen mit “Pluto” in Alter und Frische. Ein Gutelaune-Topf der einem Faß ohne Boden und Haftung gleicht – überquellend mit Sounds, die über die Sesamstraße zu uns fahren. Es gibt Ausuferungen und Cover-Versionen (u.a.”Buzzing Unobviously”, womit Jenkins seine verblichenen Bands The Deep Freeze Mice und Chrysanthemums covert), ein 12-Track Bonusinterlude zwischen den LP-Seiten, grandios beschleunigten Billig-Ambient-Techno usw.usf. Guter Pop kichert und schwebt schneller als man denkt oder Tragik fühlt. Das Artworkt zeigt zwei Plutos: Erstens einen (Comic-)Planeten am äußersten Rand unseres Sonnensystems, auf dem zweitens ein niedlicher Hund sitzt – zufrieden grinsend und absolut riesig, weil er sich an Schätzen und Schrott der Popgeschichte überfressen hat.