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    The Cooper Temple Clause
    Make This Your Own

    VÖ: 26.01.2007 | Label: Sequel
    The Cooper Temple Clause - Make This Your Own

    Vier-Ohren-Test

    Eine gewisse stilistische Willkür lässt sich beim dritten Album von Cooper Temple Clause in der Tat nicht so leicht von der Hand weisen. Orientierungslosigkeit zu unterstellen, ginge aber doch zu weit, denn sie waren immer eine Band, die sich keinerlei Limitierungen oder Erwartungen unterworfen hat. Mit den beiden fulminanten Rockern „Damage“ und „Homo Sapiens“ beginnt die Platte noch wenig aufsehenerregend, sondern schlicht solide und souverän. Wenn sie dann mit „Head“ die Elektro-Popper raushängen lassen, muss man als Liebhaber der beiden ersten Platten vielleicht mal schlucken, allerdings nur kurz. Denn ziemlich egal, in welches Gewand sie ihn verpacken, behandeln TCTC jeden Song stets mit viel Gefühl und Respekt. Das können auch gelegentliche nervig flirrende Keyboardsequenzen nicht zerstören, und wenn sie im weiteren Verlauf (z.B. „Connect“) offensichtlichen Helden wie Gary Numan, Visage und vor allem Depeche Mode Tribut zollen, geht das vollkommen in Ordnung. Irritierender sind da schon „Waiting Game“, wo sie Placebo mit U2 kreuzen, oder „What Have You Gone And Done?“, das nach den frühen Muse klingt. Aber zumindest Letzteres klingt auch richtig gut, und nachdem mir die Platte nun schon seit ca. zwei Monaten ein lieb gewonnener Begleiter ist, kann ich die Enttäuschung mancher Kollegen nicht so recht nachvollziehen. „Make This Your Own“ ist ein mutiges Album, und man sollte der Aufforderung im Titel zumindest versuchsweise Folge leisten. Es lohnt sich.
    9/12 Dirk Siepe

    Seit Bassist Didz Hammond zu den Dirty Pretty Things abgewandert ist, sind einige Veränderungen über The Cooper Temple Clause hereingebrochen. Am auffälligsten die Tatsache, dass sich nun gleich drei Musiker die Gesangsparts teilen. Die gute Nachricht ist, dass die Band, die einmal für ihre „Panzer Attack“ berühmt war, dadurch nun eine stilistische Bandbreite zur Verfügung hat, die auch im siebten Jahr des Bestehens noch für Aufmerksamkeit sorgen könnte – theoretisch. Andererseits wird jetzt nämlich für jedes „Homo Sapiens“ ein „Waiting Game“ mitgeliefert, und dieser Song zum Beispiel ist nun wirklich ausgemachtes Radio-Fastfood und könnte zwischen Keane und James Blunt so manchen Fernfahrer gefährden. Generell gilt auf Album drei, dass der Beherrschung der Stile wenn irgend möglich auch der große Pop-Crossover folgen soll, und TCTC opfern einen Großteil ihrer Individualität, um dieses Ziel zu erreichen. Gemäß der neuen Hit-and-miss-Philosophie wirkt die ganze LP wie ein Bauchladen voller Parfümpröbchen, die die eigene Duftnote überdecken, auch wenn markantere Tracks wie das countryfizierte „Take Comfort“ oder das wehleidig-fulminante „What Have you Gone And Done?“ kurz aufhorchen lassen. Als B-Seiten-Kollektion wäre „Make This Your Own“ wohl noch eine angenehme Überraschung, bei einem kohärenten Album regiert dagegen die Ratlosigkeit. Ein bisschen ist das so, wie sein eigenes Kind beim Klauen zu erwischen – man ist eher enttäuscht als böse.
    5/12 Markus Hockenbrink

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