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    The Concretes
    Wywh

    VÖ: 29.10.2010 | Label: Something In Construction/Rough Trade
    Text:
    7 / 12

    Wie Kylie Minogue auf Psychopharmaka: Das Disco-Experiment der Concret.

    Richtig. Disco! Ausgerechnet Disco! Nachdem sie ihren Platz in der schwedischen Ahnengallerie des Pop schon sicher hatten, gleich neben den Cardigans und den Shout Out Louds. Diese federleichten Melodien, die stets so nah an bittersüßer Melancholie vorbeischrammten, dass man Concretes-Platten sowohl auf der Sommerwiese als auch im Iglu hören konnte, sind auf WYWH zwar nicht verschwunden, doch wirken plötzlich ganz anders. Der Sound ist synthetisch geworden, seltsam unwirklich.

    Dicke, klebrige Synthesizerschichten wabern durch die Songs, die Beats sind trocken, gerade. Nach Gitarren muss man suchen, oft fließen sie mit den Synthesizern so ineinander, dass man die beiden kaum voneinander unterscheiden kann. Der Bass schnurrt unaufgeregt darüber wie ein dicker, zufriedener Kater nach der Fütterung. Wäre da nicht Lisa Molbergs dunkle, verhuschte Stimme, die wie eine Mischung aus nüchterner Nico, gut gelaunter Beth Gibbons und düsterer Nina Persson anmutet – man würde The Concretes kaum noch wiedererkennen. Vor allem: um richtig „Disco“ zu sein, gehen die Schweden viel zu vorsichtig vor und bewegen sich viel zu oft in Midtempo-Bereichen.

    Kein Song bricht wirklich aus, alles groovt und plätschert und kullert so vor sich hin, dass es schon beinah eine meditative Wirkung entwickelt. Ein wenig ist das so, als würde man bekifft Top-40-Radio hören und es liefen ABBA und Kylie Minogue in seltsam verzerrten David-Lynch-Soundtrack-Versionen. Irgendwie einnehmend das Ganze, auch wenn man keinen blassen Schimmer hat, wo die Band damit hin will.

    weitere Platten

    Hey Trouble

    VÖ: 22.06.2007

    In Colour

    VÖ: 17.03.2006

    dto.

    VÖ: 14.03.2005