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    The Coalfield
    Vamonos Loco

    VÖ: 04.10.2005 | Label: Roadrunner/Universal
    Text: Stefan Layh
    6 / 12

    Zum verrückt werden taugt „Vamonos Loco“ weder im Guten noch im Schlechten. Zwischen Billy Talent

    und den Hives lassen wir uns trotzdem zum Tanz bitten.

    2002 schmiedeten The Coalfield mit ihrem 30-Minuten-Debüt „Transmitter“ den eisernharten Schlüssel

    zu Support-Shows mit dem vereinten Wahnwitz der Szene: Die Norddeutschen fanden sich bald im

    Vorprogramm von Converge, Minus oder den Blood Brothers wieder. Die Adern zerfetzende Intensität der

    Genannten erreichten The Coalfield mit ihrem Erstling allerdings nicht. Mit dem variabler

    aufgezogenen „Vamonos Loco“ entfernen sie sich weiter vom zügellosen Wahn – trotz des

    99-Sekunden-Infarkts „Can’t Get Enough“ und des zum Durchdrehen auffordernden Plattentitels. Ein

    Hängematten-Album ist „Vamonos Loco“ trotzdem nicht – in manchen Momenten schüttelt es uns

    ordentlich durch und reißt Wunden, die wir nicht sofort vergessen. Beispielsweise mit dem tief

    wühlenden „It’s This“, das nicht grundlos als erste Singleauskopplung ins Rennen geschickt wird.

    Oder mit „Nightmares“, diesem manisch-melodischen Billy Talent-Soundalike. Zumindest überraschen

    kann das unstete „Ironic Punch“, das aus unscheinbarem mittlerem Tempo urplötzlich zu Pianobrocken

    zerbröselt, ehe ein Kreischen den Weg zum repetitiven Chorus aufzeigt. Dieser Bruch täuscht aber

    nicht darüber hinweg, dass The Coalfield vor allem Musik für die Tanzfläche machen: Die Fünf wollen

    uns heftig schwofen sehen. Nicht (mehr) mit den Gliedmaßen windmahlend und drehkickend, aber doch

    energetisch und gelegentlich hemmungslos. Fallweise ist „Vamonos Loco“ überzeugend genug, um uns ins

    geregelte Gefecht zu locken. Dazu zählt sicher nicht der in die Länge gezogene Ausklang „More Than

    Ever“. Der ist nämlich nur gewollt dramatisch. Und zu Klischees tanzt man nicht.

    weitere Platten

    Transmitter

    VÖ: 01.12.2003