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    The Clientele
    I Am Not There Anymore

    VÖ: 28.07.2023 | Label: Merge/Cargo
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 365
    9 / 12
    The Clientele - I Am Not There Anymore

    The Clientele, die großen Stilisten des Indierock, erweitern ihr Repertoire um entscheidende Einflüsse und experimentieren sich zu einer brillanten Platte.

    Bereits mit dem ersten achteinhalbminütigen Stück Fables Of The Silverlink stricken The Clientele  aus R.E.M.-Melodien, Streichern und Bläsern eine Indie-Suite mit grandiosen Einzelkapiteln und einer zwischen Prunk und Straße changierenden Ästhetik. Sie hätten sich schon immer für andere Musik interessiert, meint Sänger, Gitarrist und Texter Alasdair MacLean beinahe entschuldigend, vor dem Hintergrund, dass Post-Bop-Jazz, zeitgenössische Klassik und elektronische Elemente eine raffinierte Abwechslung ins Indie-Fundament der Briten einbringen, ohne es zu überfrachten.

    Dabei entsteht sowohl Ernstes als auch Banales, Schönes wie Albernes. „All the beautiful things are pink“, heißt es im schwelgerischen „Lady Grey“, wohingegen das psychedelische Kammerspiel „My Childhood“ einem düsteren Gruselkabinett gleicht. Interludes von knapp unter oder leicht über 60 Sekunden fungieren als reinigende Zwischenwasser unter den Welten, in denen es dem Titel nach übergreifend um das Gefühl geht, nicht da zu sein.

    Ein Gefühl, das MacLean aus den Erinnerungen an den Frühsommer 1997 einfängt, als seine Mutter starb. Daraus wird das erste Album seit sechs Jahren, das in 18 Songs durch alle Klimazonen des Indierock wandert. Bei einem derartigen Umfang laufen die meisten Bands Gefahr, die Geduld überzustrapazieren, The Clientele spielen keinen einzigen Ton zu viel.

    Das steckt drin: Galaxie 500, The Magnetic Fields. Yo La Tengo

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