Zugegeben: Wir haben keinen toxikologisch Beweis für diese Theorie. Aber einen musikalischen: Between The Sounds. So heißt nämlich das Debütalbum von The Candles, dem Soloprojekt von Lattanzi. The Lemonheads, Tinted Windows, Ben Kweller oder Albert Hammond Jr. gehören zu den Künstlern, mit denen der Multiinstrumentalist schon im Studio oder auf der Bühne stand. Als er 2008 erstmals längere Zeit frei hatte, verschanzte er sich in seinem New Yorker Apartment, um eigene Songs zu schreiben und Demos aufzunehmen. Gemeinsam mit Kumpel John David Kent, der ebenfalls in Kwellers Band spielt, sowie einigen anderen Freunden an Keyboard, Orgel, Pedal-Steel und Banjo nahm er sie schließlich auf. Dabei sind zehn Stücke herausgekommen, die melodieverliebter nicht sein könnten. Beschwingter Folk-Pop, tolle Harmonie-Gesänge und fluffiger West-Coast-Pop bilden das Grundgerüst von Between The Sounds, dazu gibt es in Stücken wie Who We Are oder On My Side auch mal ein bisschen Country. Dabei erinnert Lattanzi mal an Tom Petty oder Gram Parsons, dann an die sehnsuchtsvolle Stimmung in den Songs von Albert Hammond Jr. Zwar wirkt Between The Sounds im letzten Drittel etwas zu unaufgeregt und vorhersehbar, einen schlechten Song gibt es darauf trotzdem nicht. Das ganze Album fließt einfach so entspannt vor sich hin. Und wer Songs wie Waiting For The Truth, Here Or Gone oder Let Me Down Easy zu oft hört, wird ausgetrickst und hat bald das gleiche Problem wie Lattanzi selbst: Er ist süchtig nach diesen verdammt eingängigen und einlullenden Harmonien.