The BV's
Taking Pictures Of Taking Pictures
Text: Kerstin Kratochwill | Erschienen in: VISIONS Nr. 372
Gegründet 2016 sind die Einflüsse von The BV’s in einer Spielart des Indie- und Dreampop namens Twee- oder Jangle-Pop zu finden – für Eingeweihte auch C86 genannt, nach einem Sampler, den der britische NME 1986 herausbrachte und darauf stilbildende Sounds versammelte wie „Velocity Girl“ von Primal Scream und Acts wie The Pastels oder The Shop Assistants.
So verspielt verschroben wie die Entstehungsgeschichte dieses Sub-Genres und sympathisch und süß („twee“ ist Babysprache im Englischen und bedeutet in etwa nett und süß) ihre Vertreter daherkommen, so bittersüß und melancholisch sind die Musik und die Texte selbst. Die BV’s sind da keine Ausnahme. Ihre Songs perlen und pendeln funkelnd dahin, Schrammelgitarren und Schichten von Melodien sowie hüpfende Percussions geben ihnen einen Anschein von Leichtigkeit, doch stets schwebt eine leise Traurigkeit mit und hält zugleich viel Trost bereit. Diese Mischung entfaltet eine seltene musikalische Magie, die sie mit Bands wie The Smiths oder The Pains Of Being Pure At Heart teilen.
„Mit Taking Pictures Of Taking Pictures“ porträtiert das Quartett zwar den klassischen Twee, doch auch das Porträt selbst bekommt einen Spiegel vorgehalten, in dem krautige oder sphärische Elemente glitzern.
Das steckt drin: The Field Mice, The Pains Of Being Pure At Heart, The Smiths