Die 60er und 70er lassen schön grüßen. Knallhart und in Mono geben sich die Butlers aber keineswegs als reine Retroband.
Wer dachte, dass die Berliner nach ihrer viel gelobten Veröffentlichung Wanjas Choice jetzt auf der Klassik-Ska-Schiene weiterfahren würden, kennt die Butlers schlecht. Auf Fight Like A Lion servieren sie ein wildes Gemisch aus Pop, Soul, Ska, Trash und wasweißichnoch in fast durchweg ziemlich heftigem Tempo. Wem schon beim Lesen dieser Zeilen schwindelig wird, dem sei zur Beruhigung versichert, dass sich das, was sich wie ein heilloses Stilwirrwarr anliest, durchaus über Hand und Fuß (und Ohr sowieso) verfügt. Der gemeinsame Gedanke, der sich wie ein schwarz-weiß-karierter Faden durch diese Angelegenheit zieht, ist die Liebe zur Musik aus den Sechzigern und Siebzigern. Konsequenterweise gibt es das Album auch nur in Mono zu genießen. Sänger Wanja betätigt sich wieder mal als Berliner Antwort auf Joe Cocker, die Gitarre zerrt, die Hammondorgeln wabern, die Bläser knallen und der Titelsong ist der Megasommerohrwurm schlechthin. Was will man mehr?