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    The Bianca Story
    Coming Home

    VÖ: 27.01.2012
    Text:
    The Bianca Story - Coming Home

    Spielhallen brennen auch in der Schweiz. Allerdings ist die Elektronik in diesem Fall verschont geblieben.

    Denn wo auf dem Bianca-Story-Debüt „Hi Society!“ noch ungestüme, jugendliche Gitarren brutzeln durften, schweben nun vorrangig leichtfüßige Synthiegleiter zwischen Bergspitzen herum. Nicht ohne hier und da positive Assoziationen zu Arcade Fire zu wecken. Es ist kein Wunder, dass Elia Rediger und seine Band inzwischen kühler und abgeklärter klingen als noch vor drei Jahren, immerhin haben alle Beteiligten mit unzähligen Kunst-, Theater- und Nebenprojekten genug zu tun gehabt, um sich die Hörner abzustoßen und klanglich weiterzuentwickeln. Geholfen haben dabei sicherlich auch das Abbey-Road-Studio und dessen altehrwürdige Atmosphäre. So gibt es auf „Coming Home“ nun elf Songs, denen die weitläufigen Arrangements und der unterkühlte Klang gut zu Gesicht stehen – es hilft halt doch, wenn man sich selbst vor lauter Ehrfurcht im Studio zurücknimmt und seinen Liedern so den nötigen Raum gibt. „Coming Home“ darf sich dem Mainstream gefährlich nähern, etwa in „Dancing People Are Never Wrong“ oder mit dem kaltschnäuzigen Ohrwurm „Lazy Boy“. Gerade wegen dessen frostiger Atmosphäre fühlt man sich öfter in die 80er zurückversetzt, als einem eigentlich lieb sein dürfte: Rediger wollte eben die vertrackte Mischung aus Versperrtheit und Popappeal der mittleren Talking Heads in die Gegenwart retten. The Bianca Story sind damit weitgehend erfolgreich, auch wenn die Frage ungeklärt bleibt, ob sie mit ihrer radikalen Abkehr vom Sound des Debütalbums nicht die Fans der ersten Stunde vergraulen werden. So oder so bleibt es gut zu hören, dass die Band auch weiterhin keine Kompromisse eingehen möchte.

    weitere Platten

    Hi Society!

    VÖ: 15.02.2008