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    The Beets
    Let The Poison Out

    VÖ: 06.01.2012 | Label: Hardly Art/Sub Pop/Cargo
    Text: Oliver Schröder
    7 / 12
    The Beets - Let The Poison Out

    So lustvoll lustlos kann das heutzutage kaum noch einer: The Beets haben sich von den großen Slackern der Musikgeschichte abgeguckt, wie man gleichzeitig gähnt und singt.

    Schwer zu sagen, ob Juan Wauters und Jose Garcia unglaublich lässig oder einfach nur unglaublich faul sind. Ihr drittes Album klingt nach beidem. Schlüsselmoment ist “Without You”, das der erklärte Ramones-Fan Wauters mit spanischem Akzent so umwerfend charmant im Schneckentempo anzählt, dass man sich ein Lachen nicht verkneifen kann: “1 … 2 … 3 … 4”. Die Songs der Beets sind zwar viel langsamer als die Poppunk-Nummern ihrer Vorbilder, aber trotzdem keine Sekunde länger. Die Zwei-Minuten-Marke wird wie eine Limbo-Stange ab und zu touchiert, meistens schaffen sie es aber drunter her. Zumindest hat sich irgendjemand zwischen dem alten und dem neuen Album aufraffen können und hat den Proberaum aufgeräumt. Oder zumindest einmal kurz durchgefegt, denn “Let The Poison Out” klingt sauberer und weniger schräbbelig als noch der Vorgänger “Stay Home”. Auch hier gab es schon im Titel einen wunderbar faulen Bezug zu den Ramones und deren zweitem Album “Leave Home”. In Zeiten, in denen selbst in der Sparte Indierock Lebensläufe optimiert und Burnouts diagnostiziert werden müssen, ist “Let The Poison Out” umso wichtiger. Hier werden keine Orchester aufgefahren oder teure Polohemden getragen. Die Songs werden in Minutenschnelle aufgebaut und stehen da wie schiefe Zelte, aus denen an jeder Ecke die Stangen rausgucken. Drinnen sitzt die Band, schläft eine Runde, spielt ein paar Akkorde. Oder alles gleichzeitig. Dazu reimen sie “1969” auf “Frankenstein”. Kein Wunder, dass Pavement sie mit auf Tour genommen haben.