Man traut es sich kaum zu schreiben, aber es ist halt so: Manchmal klingt die Gitarre von Robert Scott wie die von Chris Rea. Das sind dann die Momente, in denen der lange, ruhige Low-Fi-Fluß der Bats zu sprudeln beginnt. Aus hingehauchten Songskizzen werden Ohrwürmer, aus melancholischen Musikfragmenten Halbhits. Wie die Alterswerke der Jesus & Mary Chain oder ein Teenage Fanclub auf Valium – so tönen The Bats. Dabei sind Robert Scott, Kaye Woodward, Paul Kean, Malcolm Grant und Crispin Vinnell beileibe nicht die einzigen interessanten Musiker aus Neuseeland. Ähnlich entspannt, verletzlich, sensibel und – na ja – mellow klingt aber sonst niemand. Bereits im ersten Lied träumt Robert Scott von einem faulen Nachmittag im Bett. Später wird er sich über ein verlorenes Wochenende beklagen. Die Rückseite des CD-Covers ziert ein gezeichnetes Sofa. Ein Zweisitzer. Keine Frage, darauf ist Robert Scott der Meister. Und wer immer auf dem Platz neben ihm sitzt: Die neue Bats-CD wird die Dame schon einlullen.
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Foothills
VÖ: 13.11.2020