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    The Ark
    In Lust We Trust

    VÖ: 11.11.2002 | Label: Virgin
    Text:
    1 / 12

    Fünf unbedarfte Glamrock-Poser aus Schweden präsentieren ihr zweites Werk, und das ist leider nicht weniger ärgerlich als schon das Debütalbum.

    Kaum zu glauben, dass es diese Combo bereits seit über zehn Jahren gibt. Wenn man zwischen den beiden Longplayern unbedingt eine Entwicklung ausmachen will, dann vielleicht die, dass „In Lust We Trust“ ein noch ungemein dämlicherer Albumtitel ist als die schon aufsehenerregend originelle Selbstvorstellung „We Are The Ark“ zuvor. Die ganze Platte klingt wie ein Musical, das Andrew Lloyd Webber im Barbituratrausch dahingerotzt und am nächsten Morgen verschämt in der Tonne entsorgt hat. Leider kam der Müllwagen zu spät, und so fanden es wohl die fotogenen Jungs von The Ark, die das Posing-Spektrum von ach so harten Punks über Hippie-Karikaturen bis zu kunterbunten Wave-Poppern mühelos beherrschen. Nur das ordentliche Kopieren ihrer offensichtlichen Vorbilder wie Bowie und vor allem Queen (die sie sogar auf dem Backcover optisch ‚covern‘) gelingt halt leider nicht mal im Ansatz. Statt dessen gibt’s aufgesetzte Pathos-Balladen ohne jeden Nährwert („Tell Me This Night Is Over“ oder „Vendelay“), pseudo-provokative Narzissmus-Koketterie im Hardrock-Outfit („The Most Radical Thing To Do“), mit der The Ark nicht mal ihre bemitleidenswerten Eltern schocken dürften, oder Eighties-Nichtigkeiten wie die erste Single „Calleth You, Cometh I“, die man aufgrund der netten Säuselmelodie damals bei den Boomtown Rats vielleicht gerade noch so hätte durchgehen lassen. Und von den unterirdisch platten Texten fange ich jetzt gar nicht erst an, sonst rege ich mich noch ernsthaft auf.