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    The Acacia Strain
    Step Into The Light

    VÖ: 12.05.2023 | Label: Rise
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 362
    8 / 12
    The Acacia Strain - Step Into The Light

    The Acacia Strain bieten zweierlei Deathcore: Wer auf wahnwitziges Hass-Sperrfeuer steht, greift zu „Step Into The Light“, „Failure Will Follow“ bietet das sehr langsame und schmerzhafte Ergänzungsprogramm.

    Fans, für die „Slow Decay“ seinen Titel zu wörtlich genommen hatte, haben also besonderen Grund zur Freude. Genauso possierlich, wie das Cover mit den hungrigen Babyvögeln und ihrem mit Maden angereicherten Futter suggeriert, geht es auf dem ersten Album des Doppels auch zu.

    Wer Sänger Vincent Bennett in „Flourishing“ auf seine Einladung folgt, ins Licht zu treten, weiß also, worauf er sich einlässt. Mit „Calf’s Blood“ und „Chain“ schlagen The Acacia Strain – allen voran Schlagzeuger Kevin Boutout – unbarmherzig um sich. In letzterem sorgt Jacob Lilly von Chamber nicht nur für eine Extraportion derbes Gebrüll, sondern auch für willkommene Abwechslung. Denn „Step Into The Light“ muss sich vorwerfen lassen, dass es in seinem Furor ab und an eintönig wird. Dass sich das auch über die Texte sagen lässt, wiegt weniger schwer. Hoffnungslosigkeit bildet das Leitmotiv: „I used to have a reason to be happy, I forgot/ All I remember can never bе trusted/ The lock on my brain is dirty and rusted/ In thе end, we’re all biding our time/ Collective pain in a collective mind“.

    Mit ihren beiden neuen Alben lebt die Band ihre Faszination für die Vorstellung alternativer Zeitverläufe aus – was im Umkehrschluss aber nicht bedeutet, dass „Failure Will Follow“ unbändige Lebensfreude versprüht. Vielmehr zeigt es dasselbe Elend wie auf dem Schwesteralbum, allerdings lassen sich The Acacia Strain darauf sehr viel mehr Zeit, um es auszubreiten. „Where do I go when I die? Will you miss me when I’m gone?“, lauten die zentralen Fragen in „Pillar Of Salt“, womit Acacia Strain zeigen, dass sie Doom Metal exzellent beherrschen.

    Unterstützung bekommen sie dabei zum einen von Dylan Walker, dessen bei unter anderem Full Of Hell geschulte Stimme die von Bennett passend ergänzt. Die als Iris.exe firmierende Musikerin Madelyn Munsell stimmt gegen Ende des Stücks mit ein und verpasst ihm eine gespenstische Note. „Bogwalker“ schleift zunächst für drei Minuten sein Riff durch den Morast, bevor die Hölle losbricht, die von fast meditativen Momenten kontrastiert wird. Ähnlich gestaltet sich „Basin Of Vows“. Dessen atmosphärischer Ausklang lässt kurz auf Licht hoffen – vergeblich, denn der Kreislauf des Lebens endet zwangsläufig unter der Erde. Die musikalische Aufbereitung dieses Umstands gelingt The Acacia Strain ohne Frage, insbesondere weil beide Alben sich stimmig zu einem geschlossenen Werk vereinen.

    Das steckt drin: Black Tongue, Thy Art Is Murder, Whitechapel

    weitere Platten

    Failure Will Follow

    VÖ: 12.05.2023