In Irland sind sie längst erfolgreich und berühmt, beinahe schon eine Institution: die im nordirischen Newry geborenen
Brüder Brendan (Gesang, Gitarre) und Declan (Gitarre, Bass, Samples) Murphy – Songwriter-Nukleus von The 4 Of Us. Dass
sie sich so viel Zeit für ihre Alben – vier in 14 Jahren – lassen , entspringt der skrupulösen Bemühung, sich selbst
immer treu zu bleiben. “Wir haben viel Zeit verplempert”, erzählt Brendan, “als wir rockiger sein wollten und ein
Album produzierten, das wir dann doch nicht herausbrachten!” Rockpop ist nicht ihr Ding, auch nicht Irish Folk. Sie
sehen sich in klassischer Singer-Songwriter-Tradition, basteln zauberhafte Songs, die in ihrer Ruhe, Klarheit,
Melancholie und vibrierenden Intensität an James Taylor erinnern. Akustische Gitarren geben den Ton an, Drums,
Synthie, E-Gitarren ordnen sich dem unter. Brendans Stimme kann ebenso fragil-zart wie kraftvoll beschwörend sein.
Bester Track : “Gospel Choir” mit herzergreifend-schönem Mollpicking. An Athlete-Balladen erinnert das
leichtfüßig-tanzende Liebeslied “U Make Me Feel”. Reife, bilderstarke, ergreifende Songs, die Kindheitsträume
durchstreifen, mit dunklen Schattengestalten ringen, und nach Liebe Ausschau halten. “Heaven & Earth” ist das ideale
Album um sich ans Fenster zu setzen, in die Wolken zu schauen und in Melancholie zu baden. Keine selbstgefällige
Melancholie. Sie funkelt geheimnisvoll und macht hellsichtig für den Augenblick, in dem die Wolken aufreißen.