Texas Is The Reason
Do You Know Who You Are?

Genausowenig wie “Do You Know Who You Are?” musikalisch das Geringste mit Punkrock zu tun hat – auch wenn man den Bandnamen aus einem Misfits-Song stibitzte. Ehemalige Shelter-, 108-, Resurrection-, Fountainhead- und Buffalo’s-Copper-Mitglieder zogen aus, um unter Jawboxs J. Robbins‘ Fittiche mit Hingabe Melodisches zu zelebrieren. Das irgendwo im Niemandsland zwischen Bivouac und Split Lip liegende Endergebnis ist das vielleicht wunderschönste Album des soeben eingeleiteten Sommers: hinreißende, ausufernde Rocksongs mit charmant quengeligem Gesang. Irgendwie ist jeder einzelne ein kleiner Hit, irgendwie auch wieder nicht, weil sie alle von dieser kaum bestimmbaren, melancholischen Stimmung gezeichnet sind, die potentiellen Ohrwürmern nicht guttut. Dafür brennen sie sich heimlich in den Kopf und hinterlassen ein klitzekleines Mosaik aus den vergessenen Narben, die man sich unbemerkt im Alltag zusammensammelt.