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    Test Dept.
    Disturbance

    VÖ: 01.03.2019 | Label: One Little Indian/Indigo/Believe
    Text:
    8 / 12
    Test Dept. - Disturbance

    Der Kalte Krieg meldet sich zurück, sein Soundtrack ebenfalls – Industrial ist wieder da. Wer noch hören kann, war nicht dabei.

    Zu Beginn der 80er bildete der Industrial-Sound die perfekte Hintergrundmusik zur politischen Lage. Die alternative Revolution auf den Straßen trug Wollpulli und Parka oder Iro und Nieten, die musikalischen Widerständler besorgten sich ihr Instrumentarium beim Eisenhändler. Blechplatten, Stahlhammer, Schrauben, Zahnräder und Metallschläuche – fertig war das Equipment. Neben Bands wie Cabaret Voltaire oder Nurse With Wound zählten auch Test Department zu den stilbildenden Visionären der Pioniertage. Es trifft sich gut, dass in Zeiten, da der INF-Vertrag, 1987 als Regularium für nukleare Mittelstreckensystemen zwischen der Sowjetunion und den USA geschlossen, wieder aufgekündigt wird, Graham Cunnington und Paul Jamroz als Test Dept. zurückkehren und dort weitermachen, wo sie einst aufgehört haben – verstärkt durch Zel Kaute (Schlagzeug) und Lottie Poulet (Produzent und Live-Tontechniker). Rabiate Klangcollagen, mal metallisch fordernd, dann wieder reduziert im Mix aus Ambient, Funkverkehr und Textcollagen. In überinformierten, abgehärteten Zeiten wie diesen sicher nicht mehr der angsteinflößende Klangentwurf von damals, dennoch in seiner Ambition überaus stimmig. „Speak Truth To Power“ marschiert wie Rammstein ohne Gitarren, „Full Spectrum Dominance“ ist Pink Floyds „Money“ als Einstürzende-Neubauten-Blues, „Two Flames Burn“ ein Instant-Groover für die Gothic Disco, dessen Chorus wie die Techno-Version des Fußballgesangs „Auf geht’s, kämpfen und siegen“ klingt. Ein selbstbewusstes Comeback, unpeinlich und konsequent.

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    Totality

    VÖ: 30.11.1999