In dem Allstar-Projekt Lotus Eaters treffen die Selbstansprüche dreier Schwerenöter aufeinander, die auf der Suche nach Extremen bereits mehr als einmal fündig geworden sind: Aaron Turner (Isis, Old Man Gloom), Stephen OMalley (u.a. Khanate, Burning Witch) und James Plotkin (u.a. O.L.D., Phantomsmasher, Scorn, Khanate) geben dem Begriff Namedropping einen neuen Sinn. Drei Typen, denen man die Kompromisslosigkeit vor allem wegen ihrer Hauptbands bedingungslos abnimmt, nähern sich dem Sound von drei Seiten. Das Ergebnis ist ein Album, das in seiner Konsequenz einzigartig ist: depressive Stille, nur hier und da durchbrochen durch ein Bassgrummeln oder ein unfertiges Gitarrenlick – Ambient in seiner reinsten Form. Dort wo z.B. Godspeed You! Black Emperor oder Robert Rich auf flächendeckende, orchestrale Arrangements mit ideologischer Unterfütterung Wert legen, die sich förmlich über den Hörer ergießen, ziehen die Lotus Eaters denselben in ein schwarzes Loch der Stille, das gerade mal soviel Klang freilässt, dass man nicht erstickt, aber dessen Reize sich im Kopf zu einem wunderbaren Klanggemälde formen. Tarantula Hawk setzen auf ihrem Debüt auf einen ähnlichen Effekt, treten aber doch vehement aus der Dunkelheit heraus und zaubern mit offenen Verweisen an die elegischen Momente des Black Metal eine Wall Of Sound, die es in sich hat. Im Vergleich zu den Lotus Eaters geradezu laut dröhnen ihre Soundscapes durch die Luft, dickflüssig und zäh, dann wieder dissonant mit klaren Verweisen an Free Jazz-Strukturen – fast so wie Don Caballero auf Valium.