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    Talons
    We All Know

    VÖ: 27.07.2018 | Label: Holy Roar/Alive
    Text:
    5 / 12
    Talons - We All Know

    Das dritte Album der britischen Instrumentalrocker prahlt mit trägem, muskelbepacktem Post-Rock. Aus der Dunkelkammer, in die sich Talons verziehen, kommen sie allerdings nicht wieder raus.

    Auf dem Cover ist die kühle Architektur des Vorgängers „New Topographics“ einer feurig verwunschenen Wolkenillustration gewichen, die auf bildlicher Ebene zunächst Assoziationen mit Explotions In The Sky weckt. Dahinter trennen die beiden Post-Rock-Bands Welten. „The Drowning“ und „On Levels“ ziehen das Album von Beginn an in ein Schattenreich, in dem die Band mit ihren einsilbigen Ideen nicht vom Fleck kommt. Unter die schleppenden Beats und fantasielosen Noise-Gitarren mischen sich wehleidige Violinen, die weder Spannung steigern noch bleibende Formen skizzieren. Sie sind einfach da, so wie die vielen anderen Schichten aus Beats und Instrumenten, deren Existenzgrundlage noch erfunden wird. Die einzige Ausnahme ist das als Zwischenspiel gedachte „Long Reading Room“, bei dem die Streicher unter sich bleiben. Das möchte dafür lieber mit den kammermusikalischen Landschaftkompositionen des Isländers Ólafur Arnalds in Verbindung gebracht werden, als sich dem dröhnenden Versprechen unterzuordnen, das Talons dem Post-Rock so gerne gegeben hätten. Die Engländer veröffentlichten eine Split-Single mit And So I Watched You From Afar, waren als Support von Pianos Become The Teeth unterwegs und sind eine Tour später doch so einfältig wie zuvor. Lässt man das Zwischenspiel außer Acht, besteht „We All Know aus“ acht phlegmatischen Crescendi und einer kathartischen Ödnis, die eher dabei hilft, ein weiteres Attest vom Arzt zu bekommen, als ein Ticket fürs nächste Kopfkino.

    weitere Platten

    New Topographics

    VÖ: 01.01.1900