Tahiti 80
Wallpaper For The Soul

Das zweite Album der französischen Harmonie-Junkies kommt zwar ohne wirkliche Qualitätsverluste daher, überzeugt dennoch nicht auf ganzer Linie.
Woran liegt es? Im Grunde genommen führen Tahiti 80 doch nur das fort, was sie auf ihrem wirklich schönen Debüt `Puzzle` etabliert haben: Verspielte, träumerische Pop-Musik, die leicht wie eine Seifenblase vorbeizieht und einen ab und zu kurz aufseufzen lässt, wenn ein besonders schöner Melodiebogen zu Ende gebracht wird. Und schön sind sie schon, diese zwölf Songs, bei denen mal Geigen, Pianos und Trompeten einfallen, mal eine härtere Gitarre brezelt, und öfter auch mal ein paar pluckrige Beats eingesetzt werden. Über all dem instrumentalen Zauber thront – nach wie vor sehr prägnant – Xavier Boyers hohe Kopfstimme, die den ohnehin schon sehr weichen, süßlichen Charakter des Albums noch verstärkt. Uptempo-Songs wie das Disco-lastige `1000 Times` oder `Soul Deep` stellen eher die Ausnahme dar, sind wohltuend inmitten des restlichen, ästhetisch fließenden Schönklangs in langsamer bis mittlerer Geschwindigkeit – denn der ist zwar hübsch anzuhören, hat aber nur eine sanft balsamierende Wirkung, die schnell wieder verfliegt. Es wäre übertrieben, hier von einer Enttäuschung zu sprechen, einen wirklich triftigen Grund, ihr zweites Album besitzen zu müssen, bleiben uns Tahiti 80 allerdings schuldig.