T.Raumschmiere
Blitzkrieg Pop

Auf Begriffe wie Pop oder Ambient zu stoßen, wenn von T.Raumschmiere die Rede ist, lässt staunen. Und nach sechs Sekunden fiesem „Intro“-Gefiepe knallen „Sick Like Me“ und das instrumentale „All Systems Go!“ zunächst gewohnt mächtig. Dann aber schaltet Marco Haas Gänge, von denen man bislang nicht vermutete, dass sie im Monstertruck-Getriebe überhaupt vorhanden sind. „Diving In Whiskey“ mit Gastsängerin Ellen Allien nähert sich dem Pop auf einer Basis, die an die selbsternannten „Alkipopper“ Bierbeben erinnert. Und mit „A Very Loud Lullaby“ und Sandra Nasic am Mikrofon kommt er dann wirklich, der satte Popsong, noch immer stampfend, aber mit so viel Disco, Glamour und großer Geste, wie man ihn unter Umständen von Christian Kreuz, nicht aber hier erwartet hätte. „Der Grottenolm“ und „Patriot“ könnten einem düstren Soundtrack entsprungen sein, Ambient also, wie er in keiner Cocktailbar jemals zu hören sein wird. Und mit dem Titelstück endet das Album im, ähem, Metal. Hier kümmert sich jemand herzlich wenig um das von ihm Erwartete, ohne eine generelle Linie zu verlieren, in der, wer will, eine zeitgemäße Form von Punk entdecken kann. Das macht Spaß.