T.A.S.S.
Suck

Das haben wir gern: Vor dem schlechten Einfluß des Fernsehens warnen, und dann selbst musikalisches Channel-Switching betreiben. Depeche Mode auf LSD oder doch eher die Krupps, bevor sie sich völlig dem Metal verschrieben haben? Vergleiche lassen sich viele ziehen, am offensichtlichsten erscheinen hier allerdings Pigface und Nine Inch Nails. T.A.S.S. lassen die Synthies wahlweise wabern oder treiben, die Beats scheppern und die Riffs hämmern. Das Ganze klingt sehr synthetisch, was erstmal nichts Negatives heißt. Man merkt, daß hier zwei Soundtüftler mit viel Liebe zum Detail zu Gange sind. Düster, bedrohlich, kalt und stellenweise etwas steril – „Suck“ ist nichts für zartbesaitete Gemüter, eher was für Menschen, die eine Art „Einstimmungsmusik“ brauchen, bevor sie sich das „Natural Born Killers“-Video drei Mal am Stück reinziehen. Ich weiß nicht, was Iggy Pop zu der T.A.S.S.`schen Interpretation von „Lust For Life“ sagen würde, ich jedenfalls find`s interessant. Und jetzt habe ich`s sogar geschafft, diese Platte zu besprechen, ohne den überstrapazierten Terminus „Industrial“ zu verwenden. (Super Ingo!, d.Red.)