Switchblade
dto.

Es war natürlich Winter und Schweden gab sich naturgemäß unterkühlt, als sich zum Jahreswechsel 97/98 vier Kinder dieses Landes als Band fanden. Zwei davon schrieen und spielten Bass. Nach drei 7inches und einer schulterbeklopften 10inch beschloss die Band zu schrumpfen. Danach veröffentlichten nun also drei Musiker gemeinsam drei Alben. Alle trugen den Namen der Band. Im Spätsommer 2005 wieder. Ein viertes Album, ein viertes Mal selbst betitelt. Romantisierte Hässlichkeit in finsterster Verlassenheit, gefeiert in jedem einzelnen, stehenden, klingend-mahnend verscheidenden Akkord. Episch geschleppt über die beiden Wanderpfade 01 und 02. 43 Minuten und 20 Sekunden lang. Mit nur marginaler „Songstruktur“. Waidwund. Wie eine Synthese aus heutigen Earth und bis beinahe zum klassischen Ambient heruntergedämpften Sunn O))). Dazu flüstert entweder Mattias Friberg von den melancholisch-experimentellen Logh oder es krächzt Black-Metal-Sänger E (Watain) unter einiger Verzerrung und Delay. Das Schlagzeug bleibt dagegen naturalistisch. Von Drone keine Spur, die Gitarre dröhnt eher sparsam, verklingt relativ schnell, koppelt fast nie. Zwischendurch kommt der ohnehin schleppende Vortrag beinahe ganz zum Erliegen. Ganze sieben Minuten und fünf Sekunden des ersten Tracks sind ausgeklammert, da hier beinahe alles innehält und es nur noch vereinzelt knackst, knistert und quietscht. Drei Minuten vor Schluss dröhnt dann unvermittelt der Bass los und leitet das letzte Aufbäumen ein. Bohren und der Club of Gore könnten so was prima in den Umbaupausen laufen lassen, kurz bevor die Lichter ausgehen und sich jeder einzelne im Auditorium wie ausgesetzt fühlt. Alleine. Im Wald. Einer etwas wärmeren Region.