Super Pink Moon
Iron Rain

Pryshliak selbst nutzte nach dem 24. Februar 2022 jede sich bietende Gelegenheit, um in der Musik der Realität zu entfliehen. „Gleichzeitig wollte ich mit meiner Musik den Hörer maximal verunsichern“, beschreibt er den Aufnahmeprozess in seinem Heimstudio. Alle Texte drehen sich schließlich um die Auswirkungen des Krieges, einschließlich des bildhaften Titels des „eisernen Regens“, der seit dem Überfall der russischen Streitkräfte auf sein Heimatland ein alltägliches Risiko ist. So entstanden zehn Songs, die zwischen träumerischem Shoegaze à la Alcest und düsterem Post-Rock im Geiste von Explosions In The Sky schwanken. Die Limitierungen der eigenen vier Wände überkam der Gitarrist des Stoner-Trios Somali Yacht Club akribisch und mit beeindruckendem Gefühl für Instrumentierung. Sorgfältig programmierte Schlagzeuge, dezente elektronische Einwürfe und vor Ideen strotzende Gitarren ergeben das Gesamtbild einer Platte als Herzensangelegenheit. Pryshliak hat sich mit all seinen Ängsten und Hoffnungen tief in dieses Album gekniet, sein Vokabular um Psychedelic, Krautrock und Prog erweitert und ein sehr persönliches Antikriegs-Manifest verfasst. Ganz ohne Pathos, musikalisch mitreißend und unbedingt hörenswert.

Das steckt drin: Mars Red Sky, Nothing, Russian Circles