Ob man Sunrise nun als Metalband mit Hard- und Grindcore-Einflüssen oder als Hardcoreband mit einer großen Vorliebe für Thrash-Metal bezeichnen möchte, ist wohl gehupft wie gesprungen. Auf jeden Fall hebt sich der Sound auf “Traces To Nowhere” deutlich ab vom Einheitsbrei, der momentan als Metalcore die Alternative-Discos dieser Welt erobert. Mit ihrer Melange aus fast grundsätzlich schnellen bis rasenden Parts, gutem Oldschool-Metal-Riffing sowie harschem, rauhen Gesang, der sich eher an alten Thrash-Helden wie Kreator orientiert als dumpfe Klischees zu bedienen, unterhalten die fünf Warschauer ganz hervorragend. Songs wie der Opener “Born Free Die Free”, der Titeltrack und “Beyond Sanity” jedenfalls sind auf den Punkt gespielt, kompromisslos und vor allem sehr authentisch. Hier macht eine Band abseits jeglicher Trends seit mehr als fünf Jahren konsequent ihr ganz eigenes Ding und sollte mit der Anbindung an eines der stärksten europäischen Labels für extreme Musik endlich auch über die Grenzen von Polen hinaus die Beachtung erlangen, die ihr zusteht. Die Chancen stehen gut.