Die Band kommt aus Bristol, das Debüt ist beim Label von Massive Attack erschienen, Wie schön, dass Klischees zum Widerlegen da sind!
Denn das alles bedeutet noch lange nicht, dass Sunna TripHop machen. Die Songs sind so vielfältig, dass eine klare Zuordnung schwer fällt, lediglich die düstere Grundstimmung zieht sich wie ein roter Faden durch das Album. Erinnert Jon Harris Stimme beim Opener Im Not Trading zeitweilig an Eddie Vedder, so fühlt man sich bei Power Struggle eher in die Welt eines Trent Reznor versetzt. Harris, der als Jugendidole AC/DC und Neil Young nennt, hat hörbare Freude am Experiment und verbindet Gitarren auch mal mit Fliegengesumme. Nicht nur O.D. (ein großartiger Song) weist dann in Richtung Nirvana. Insgesamt ist das alles nicht unbedingt eingängig, doch beim mehrfachen Hören gibt es dafür immer wieder schöne Überraschungen. Am besten wirkt One Minute Silence in seinen ruhigen Momenten, und wer spätestens beim finalen 7% keinen Hauch von Gänsehaut verspürt, der sollte dann vielleicht doch beim TripHop bleiben. Für alle anderen gibts viel zu entdecken.