Sugar Horse
The Grand Scheme Of Things
Für den ahnungslosen Hörer beginnt “The Grand Scheme Of Things” wie die Variation eines bekannten Themas: Tief gestimmte Gitarren, Wall of Sound und keifende Gesänge künden von schlecht gelauntem Post- und Sludge-Metal. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Die sinfonische Tiefe, atmosphärische Flächen und harmonische Klargesänge sind die eigentliche Leitschnur, an der sich Sugar Horse hier entlanghangeln.
Ein stetiges Hin und Her zwischen apokalyptischer Härte und schöngeistigem Pathos macht dieses Album zu einem grandiosen Manifest der Kreativität. Sugar Horse bewegen sich ohne Berührungsangst zwischen Alternative Metal im Geiste Vennarts und Weltuntergangshärte von Bands wie Herod, Hippotraktor oder Burst. In selbstvergessenen Momenten wie “Jefferson Aeroplane Over The Sea” mutiert die Band gar zum Shoegaze-Quartett.
Ein derart vielfältiges Plündern von Genres läuft immer Gefahr, an irgendeiner Stelle wie eine Karikatur zu klingen. Nicht so bei Sugar Horse: Die Entschiedenheit, mit der sich “The Grand Scheme Of Things” an Post-Metal, Grunge, Alternative Rock, Sludge, Noise und Psychedelia abarbeitet, klingt in jedem Moment aufrichtig. Apropos Noise: Wer das 24-minütige Albumfinale “Space Tourist” bis zum Ende durchhält, hat sich die Swans-Gedächtnismedaille redlich verdient.
Das steckt drin: Dirge, Herod, Oceansize
weitere Platten
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