Substance D
Addictions

Substance D meinen es ernst mit meiner Bauchdecke, mit meinen Trommelfellen und vor allem mit sich selbst. Ohne zu fragen breiten sie ihren Seelenschmerz vor mir aus und zwingen mich, die Scheiße, die ihnen die Luft zum Atmen nimmt, zu fressen. Soviel kathartisches Sendungsbewusstsein stößt bei mir zwar immer auf Gegenliebe, nur leider sind Substance D nicht die ersten, die auf diesem wunden Fleck meiner Seele landen möchten. Und vor allem sind sie nicht die konsequentesten. Zwar braten die Gitarren böse von links nach rechts, und in „California“ erreichen sie kurzzeitig sogar die Intensität von Neurosis, nur um dann gleich wieder kalte Füsse zu kriegen und sich albernem Elektronik-Gefiepe zu ergeben. „Addictions“ ist beileibe keine schlechte Platte, nur scheitert sie immer wieder an dem Versuch, noch einen Einfluss mehr zu integrieren. Manchmal scheint es, als wolle der Dreier aus Kalifornien beweisen, dass Sepultura, Down, Nailbomb und unzählige andere Bands aus dem Lager zwischen Hardcore, Metal und Industrial auch nicht besser waren. Nur waren die eben eher da.