Daß es im Moment schwer angesagt ist, Kraftwerk als einen Quell musikalischer Inspiration anzugeben, ist mittlerweile allgemein bekannt. Den Namen der deutschen Elektronik-Pioniere in der Bio der Wahl-Hamburger Sub Orange Frequency zu lesen, ist ein weiteres Indiz für diese These. Irgendeine Aussagekraft ist dabei nicht zwingend gegeben, denn SOF bewegen sich grundsätzlich in völlig anderen Gefilden. Sie versuchen sich an einer persönlichen Interpretation des Cobainschen Nachlasses, wobei das selbstbetitelte Debüt mit den beiden weitaus besten Songs des Albums auch durchaus vielversprechend durchstartet, um sich im weiteren Verlauf hin und wieder ein wenig in der Planlosigkeit zu verlieren. So manch ein Refrain wirkt da doch so, als sei er etwas voreilig über den Zaun gebrochen, und manche Gitarrenidee als nicht wirklich songfüllend. Trotzdem ist dem Album als eine Art Underground-Bush-Version ein gewisser Charme zueigen, der Genrefreunde beglücken könnte. Denn wenn das Quartett ins Rollen kommt, entwickeln die entsprechenden Songs eine echte Eigendynamik, schön auch an Mr. Bubble” zu sehen. Höhen und Tiefen…