So bekommt man – ohne es zu wollen – sehr schnell einen Eindruck eines Albums, dem man sofort anhört, dass es nicht angloamerikanischen Ursprungs ist, aber so klingen soll. Erstaunlich auch: Im Info dieses deutschen Quintetts steht nicht ein Satz phrasengewundener Lobhudelei über die Art der Musik, die Sturch spielen, nur, dass das zweite Album rockiger ausgefallen sei. Sieht so effektive Werbung in eigener Sache aus? Oder soll die Musik die Sprache übernehmen? Wenn dem so ist, muss man ganz klar sagen, dass Sturch schon vor zehn Jahren zu spät gewesen wären. Und jetzt zu früh, um mit ihrem weichgespülten Emo-Grunge eine eigene Retro-Welle zu begründen. Von der Qualität der elf Kompositionen ganz zu schweigen.