Wenn der NME sich überschlägt, und eine britische Newcomer-Band im Vorprogramm zwei Monate lang Tricky auf dessen Amerika-Tour begleitet, riecht es verdammt nach Hype. Aber Obacht ist geboten, denn morgen ist heute schon gestern: so plötzlich wie eine Sternschnuppe am Firmanent auftaucht, so schnell kann sie auch wieder verschwunden sein. Stroke sind so ein Fall, wo man dem Genius vorwerfen muss, dass er vielleicht nicht mit ausreichend Genie ausgestattet ist. Oder, um es mit dem vor kurzem verstorben Künstler Emil Schumacher zu sagen: Wahre Kunst muss leiden. Natürlich, dies ist keine schlechte Platte, es rockt und groovt sogar richtig, irgendwo in einer Schnittmenge aus den Eckpfeilern Prodigy, Depeche Mode und Warrior Soul. Der Track Godlike hat sogar etwas Brüderliches zwischen EBM und Pink Floyd, Motherman erinnert als Song von seiner sehnsüchtigen Seite her ein wenig an die Afghan Whigs – weil Sänger Jason sich hier mächtig ins Zeug legt. Aber alles in allem nicht aufregend genug, um ein Fallbeispiel einer außergewöhnlichen Platte darzustellen.