“Dieses Album ist beim ersten Hören vielleicht nicht so einfach anzunehmen.” Konstatiert Sänger und Songschreiber Henrie de la Cour, und er hat Recht. Allerdings liegt das nicht an der vermuteten Sperrigkeit oder Komplexität von “Hollywood & Wolfman”. Es liegt daran, dass man vom ersten Höreindruck an nicht genau weiß, ob man sich darauf einlassen oder es gleich seiner kleinen, Evanescence-hörenden Schwester schenken soll. Strip Music bedienen sich großzügig bei Joy Division, Depeche Mode und U2. Um den Songs zumindest den Anschein einer Tiefe zu geben, werden sie nicht etwa mit Inhalten gefüllt, sondern einfach stumpf in die Höhe gebaut. Winzig kleine Ideen werden auf überdimensionale Größe aufgeblasen. In seinen guten Momenten klingt “Hollywood & Wolfman” nach radiotauglichen Mew, in seinen schlechten nach Coldplay, die bei Night Of The Proms auftreten. Der orchestrale Hintergrund wird dabei allerdings nur durch ein paar ambitionierte Keyboarder simuliert, und durch unangenehm glatt produzierte Gothic-Pop-Gitarren ergänzt, die das Szenario erbeben lassen sollen. Aber selbst wenn das Gebäude einzustürzen droht, besteht keine Gefahr: Es ist größtenteils nur heiße Luft.