The Aeroplane Song kenne ich schon von BFBS, dem einzigen Radiosender, der einen nicht gleich in die Verzweiflung treibt. Das Stück fiel mir gleich als Britpop-Disco-tauglich auf, obwohl es stellenweise leicht amerikanisiert klingt, wie überhaupt der Sound von Straw Rock-Partikel nicht ausschließt, und auch der Sänger gewisse Phrasierungen kultiviert hat, die nicht unbedingt auf Großbritannien als Herkunftsland hindeuten. Typisch britisch hingegen fallen die Texte aus, die auf sympathische Weise mal wieder den sogenannten Dunkirk Spirit herauskehren, der es den Inselbewohnern ermöglicht, auch hoffnungsloseste Situationen mit Humor und Schicksalsergebenheit zu tragen. Straw haben sich im Grunde nichts Neues ausgedacht, sondern zitieren unter anderem die Beatles, wie es jeder tut, der nach klassischen Pop-Melodien strebt. Sie vermengen solides Songwriting mit dezenten Bläser- und Streicher-Arrangements und führen britischen Pop an amerikanische Stilismen heran, ohne es darauf anzulegen, schrille Crossover zu initiieren. Ein bißchen geht es hier vielleicht darum, den Glauben an die Qualität britischer Popmusik zu behalten, um zu zeigen, daß sie es nicht nötig hat, sich für jeden Scheiß zu öffnen. Dann gehen nämlich die Konturen verloren, und die Songs klingen nach Schweinerock. Straw schaffen es, eine Balance zu finden.