Fünf Jahre bevor Frontmann Corey Taylor und Gitarrist Jim Root mit Slipknot zu weltbekannten New-Metal-Schreckgespenstern avancierten, spielten sie bereits zusammen bei Stone Sour. Ähnlich wie Eminem, der seine alten Kumpels von D12 ins Rampenlicht nachholte, haben die beiden ihre damaligen Kollegen offenbar genau so wenig vergessen. Nach vierjähriger Auszeit spielten sie endlich ihr Debütalbum ein, übrigens unter zeitweiliger Beteiligung eines weiteren Slipknot-Mitglieds, DJ Sid Wilson. Wie die vom “Spider Man”-Soundtrack bekannte, damals jedoch nur dem Sänger solo zugeschriebene Beinahe-Ballade “Bother” ahnen lässt, klingen Stone Sour, im Gegensatz zu dem Krach, den die beiden Protagonisten mit ihrer Overall-Combo verzapfen, erheblich harmonischer und mehr nach traditionellem Hardrock (“Monolith”, “Blotter”). Die CD startet zwar bei “Get Inside” mit mächtigem Industrial-Gebretter, zu dem Taylors Vocals durch einen Vocoder stark verfälscht werden, doch bereits bei den folgenden “Orchids” und “Cold Reader” darf der geneigte Fan des Frontmanns echte, durchaus angenehme Gesangsstimme vernehmen. Schon hier, spätestens aber nach solch melancholisch-grungigen Nummern wie “Inhale”, “Take A Number” und eben “Bother” muss bei jedem erwachsenen Musikfreund die Frage aufkommen, warum der Mann sich bisher aufs Brüllen, Grölen und Grunzen versteift hat. Derlei ist ebenso vertreten, doch angesichts dessen, was er offenbar sonst noch am Mikro zu leisten im Stande wäre, mag es kaum verwundern, dass der Herr, durch seine Hauptbeschäftigung künstlerisch leicht frustriert, nach Ausgleich sucht.
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