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    Steve Turner
    Searching For Melody

    VÖ: 16.06.2003 | Label: Loose/Edel Contraire
    Text:
    8 / 12

    Warum müssen Soloeskapaden gestandener Rocker unweigerlich in Folk- und Country-Gefilden landen? Egal, Mudhoneys Steve Turner macht auch hier eine gute Figur.

    Den Grundstein zu seinem ersten Alleingang legte der Gitarrist Anfang 2002, als seine Band Mudhoney ihr Album „Since We’ve Become Translucent“ einspielte, gemeinsam mit Johnny Sangster (Posies, Makers). Turners altem Green River-Weggefährten Stone Gossard (Pearl Jam) gefielen die rohen Demo-Tracks so gut, dass er sie nicht nur auf seinem Label rausbringen, sondern auch aktiv an der finalen Aufnahme beteiligt sein wollte. Gossard am Bass, Sangster an Gitarre und Keyboards plus Mudhoney-Drummer Dan Peters am Schlagzeug – fertig ist ein weiteres Seattle-Allstar-Team. Und dessen Schöpfung „Searching For Melody“ kann sich wirklich hören lassen. Im Gegensatz zu vielen Kollegen nutzt Turner seinen Ausflug ins Singer/Songwriter-Metier nicht zur Verarbeitung dunkler Abgründe seiner Seele, im Gegenteil: Die 14 Songs kommen sehr gelassen und zufrieden rüber, wobei es schon auch getragene bis nachdenkliche Nummern (z.B. „Smart Operator“ und „Sometimes I’m Wrong“) zu hören gibt. Turners Stimme klingt zwar streckenweise ziemlich nach Bob Dylan, aber eben noch ein bisschen energischer und ohne großen Nöl-Faktor. Insgesamt war die Suche nach Melodie von Erfolg gekrönt, Songs wie der Opener „The Idiot Blues“ oder „I Want You In My Arms“ nehmen unaufdringlich im Gedächtnis des Hörers Platz. Mit dem rein vokalen „Last Call“ von Dave Van Ronk schließt „Searching For Melody“ dann eher besinnlich, vermutlich aus dem traurigen Grund, dass der New Yorker Singer/Songwriter zum Zeitpunkt der Demoaufnahmen das Zeitliche gesegnet hat.