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    Stars & Stripes
    One Man Army

    VÖ: 19.07.2004 | Label: I Scream/Cargo
    Text: Stefan Layh
    3 / 12

    Zwölf Pints randvoll mit Pinten-Core in 33 Minuten. Berauschen kann man sich daran trotzdem nicht – weil im Vergleich selbst die Dropkick Murphys virtuos sind.

    Man weiß ja, was am Tresen so geredet wird, kurz bevor der Zapfhahn versiegt. Viel Dummsinn, Kokolores und Krampf. Aber immer laut, immer mit der Inbrunst der Promille. „One Man Army“ erzählt zwölf dieser schalen Geschichtchen, die man im Endstadium eines Pub-Abstechers so aufschnappen kann. Wenn man nicht rechtzeitig Land gewinnt. Das Ganze dauert eine gute halbe Stunde – eine laute und inbrünstige, natürlich. Die Stars & Stripes nehmen weder ein Blatt vor den Mund noch sich groß Zeit zum Nachdenken. Zum Beispiel über Inhalte, die nicht schon tausendmal zu oft über das letzte Glas hinweg gestammelt wurden. Oder über musikalische Finessen. Mit „Relegation For Leeds“ widmet sich eine hämische Hymne dem sportlichen und monetären Bankrott der einstigen Spitzenkicker von Leeds United: „Give it up – relegated! Hang it up – relegated! Tear it down – relegated!“ grölen sie. Neben tiefem Mitgefühl zeigen uns Stars & Stripes auch, wie die Wehmut gefühlsduseliger Tresenbrüder klingt: „Hang on, hang on, hang on, hang on to your dreams“ – grölen sie, logisch. Geschichten über Geschichten, die das Leben schrieb. Jeder kennt sie, keiner will sie mehr hören. Wenn Tankard seit dem Kindergarten Murphy’s Ale statt Binding Export in sich reingespült hätten, vielleicht würden sie Alben wie „One Man Army“ schreiben. Bestimmt wären die witziger.