Stars Play Music
Distance Is Necessary
Text: wolfgang kienast
Die Sturm- und Drangphase des Lebens ist beendet. Nur noch schüchtern glimmt das Feuer der Revolte. Die Existenz ist keine Krise. Es wurde Wissen angehäuft, das nicht verwaltet, sondern genutzt werden soll. Wer heute ein Album wie “Distance Is Necessary” einspielt, hätte sich vor einigen Jahrzehnten für ein paar Tage im Proberaum eingeschlossen, um für die besten Freunde ein Tape mit gut abgehangenem Bluesrock einzuspielen. Selbstredend verbietet sich das für den jungen Erwachsenen im Hier und Jetzt, der unter den Bedingungen von Indie und Pop aufgewachsen ist und dabei gelernt hat, die Spreu vom Weizen zu trennen. Dass Stars Play Music es mit ihrem Adult-Indie jedoch ernst meinen und mehr wollen, als selbst gebrannte CDs im Freundeskreis zu verteilen, ist offensichtlich. Sie haben ihrem Debüt ein tolles Artwork verpasst, sie haben als Produzenten Tobias Levin engagiert, und mit dem Songwriting stimmt es auch. Klar, das Album wird die Welt nicht in Brand setzen, aber warum das Rad neu erfinden, wenn man seit Jahren mit im Wagen sitzt.