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    Staind
    Dysfunction

    VÖ: 31.05.1999 | Label: Eastwest
    Text: Maik Koltermann
    Staind - Dysfunction

    Wenn man als ungesignte Band jemanden wie Limp Bizkits Fred Durst als Fan gewinnen kann, ist das selbstredend schon so viel wie die halbe Miete.

    Eben der ließ dann auch kurzerhand seine Kontakte spielen, um den Bostonern die Veröffentlichung ihres Major-Debüts „Dysfunction“ zu ermöglichen. Doch Staind beackern zum Glück nicht die mittlerweile schon kräftig durchgepflügte Klanglandschaft des Korn-Feldes. Es gibt zwar eine Reihe von Momenten, in denen aufblitzt, daß Durst seinen neuen Freunden auch während der Produktion ein wenig zur Seite stand („Raw“, „Spleen“), im Großen und Ganzen haben die zehn Stücke eine Anbiederung an die momentan erfolgreichen Sounds aber nicht nötig. Denn obwohl der musikalische Bereich zwischen Core-Gitarren, derb knüppelnden Drumpassagen und emotional intensivem Gesang in der derzeitigen Musikszene alles andere als unterrepräsentiert ist, gelingt es ihnen ziemlich gut, Akzente zu setzen, die trotz der Masse an vergleichbarer Musik als durchaus eigenständig und unverwechselbar bezeichnet werden müssen. Denn Staind setzen weder auf eine zu übertriebene Härte noch verlegen sie sich auf eine unglaubwürdig anmutende Gefühlsduseligkeit. Nein, sie treffen mit erstaunlicher Präzision immer genau den richtigen Ton zwischen Aggression und echter Emotion. Musikalisch trotz des Public Enemy-Covers „Bring The Noise“ in der unmittelbaren Nähe der schon lange von uns gegangenen Mindfunk angesiedelt, vereinen Staind brachiale Metalgitarren mit der guten, düsteren Gesangsstimme ihres Frontmannes Aaron, der sich nur vereinzelt zu dann aber auch wahrhaft markerschütternden Schreien hinreißen läßt. Für die Aufnahmeprozedur traf man sich im Seattler Pearl Jam Studio, und man ahnt, daß sich in der Plattensammlung der Newcomer eine durchaus umfangreiche Grunge-Sektion befinden dürfte. Vielleicht der erste gelungene Brückenschlag zwischen der zu Beginn der Neunziger vorherrschenden Rockstilistik und dem, was heute tonangebend ist.

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