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    Stahlhammer
    Wiener Blut

    VÖ: 01.01.1900 | Label: High Gain/Arcade
    10 / 12

    4-Ohren-Test

    Ich glaube, hier hat jemand den Witz nicht verstanden. Sofern es sich bei „Wiener Blut“ denn um einen solchen handelt.. Daß diese Frage bis zum letzten Track nicht vollständig beantwortet werden kann, macht den nicht zu unterschätzenden Reiz des Albums aus. Stahlhammer sind theatralisch, bizarr, dreckig und ein bißchen arrogant. Aber sie sind gut. Besonders Sänger Georgij verkörpert das Talent, mit jedem (straßen-) poetischen Seitenhieb auf seine Umwelt den Wiener Schmäh zu einer bösen Waffe werden zu lassen. Zwar greift seine rrrrussische Vehemenz ihm dabei mehr unter die Arme als sprachliche Virtuosität im Gewande neuer deutschsprachiger Metall-Kultur, aber wir haben es hier schließlich nicht mit dem Bolschoi-Ballet zu tun. Schon eher mit den roten Brigaden. Und daß aus deren Knarren nicht minder fiese Gitarren werden können, stellt sich bereits mit dem Opener „Bruderkrieg“ heraus. Stahlhammer bringen ein Gewaltpotential mit, welches zahlreichen amerikanischen Vertretern der ‘Heavy as fuck’-Liga locker den Rang abläuft. Wenn auch nur, um im nächsten Moment mit einem Augenzwinkern zu signalisieren, daß man hier bitte nichts zu ernst nehmen sollte. Und was die angeblichen ‘Vorbilder’ Rammstein angeht: Die vier Österreicher sind musikalisch mehr im Extremisten-Metal verwurzelt, als das bei den Schwerinern jemals der Fall war, und zu mehr Eigenständigkeit fähig, als Rammstein es zur Zeit unter Beweis stellen können. So ist das stille Amüsement am eigenen Proletentum wohl das einzige, was beiden Bands gemeinsam ist. Die ultimative Kreuzung aus der Ersten Allgemeinen Verunsicherung und den Mentors – und damit das Trash-Juwel des Monats.
    Martin Iordanidis 10

    „Was ist das Gegenteil von Österreich? – Geistreich.“ Dieser zugegeben doofe Witz kommt mir unweigerlich in den Sinn, wenn ich mir diesen Quatsch anhöre. Stahlhammer kommen aus Wien und machen laut eigenen Angaben „Artcore“. Der Sänger singt an der Wiener Staatsoper, der Bassist tanzt dort Ballett, sie haben mit einem (vermutlich zugekoksten) Ballettdirektor das vorliegende Machwerk aufgeführt, und irgendwelche geschmacksverirrten Kulturmagazine haben darüber berichtet. Toll, oder? Die Wiener Staatsoper hat wohl auch schon bessere Tage gesehen, denn Georgij Alexandrowitsch Makarazia (der heißt wirklich so) mit seinem gepreßten, vom Wiener Dialekt durchtränkten Gesang in der Oper – das wirkt so realistisch wie Marilyn Manson auf Papstaudienz. Stahlhammer wollen keine Kunst machen, sondern reich werden. Das bewährte Konzept eben: Harte Gitarrenriffs im Stakkatoformat, pseudo-kontroverse Texte, die zum Teil wortwörtlich („falsches Urteil“, „ihr kennt keinen Gott“), zum Teil nur sinngemäß („nehmt mir die Unschuld, trocknet meine Tränen“) von Rammstein geklaut wurden. Dazu kommen Klassiksamples von Strauß, grauenvolle Coverversionen („Boom Shake The Room“, „Can’t Touch This“ von MC Hammer) und fertig ist eine der schlechtesten Platte des Jahres. Oper? Popel!
    Ingo Neumayer 1

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    VÖ: 01.01.1900