Mit Good Humor” bekommen wir von den niedlichen St. Etienne eine weitere fluffige Platte aus der von mir gegründeten Katgorie funky Zuckerwattenpop für verregnete Nachmittage in Paris. Zum vierten Mal zeigen uns Bob Stanley, Pete Wigg und ihre Frühlingsgefühle erweckende Frontstimme Sarah Cracknell die sehr erträgliche Leichtigkeit des Songs. Zwar bietet ihr analoger und im positiven Sinne kitschiger Sixties-Pop nichts Neues, aber das soll er schließlich auch nicht. Denn Musik wie diese lebt von ihrer unbekümmerten Schlichtheit und dem Ideal, Songs zu schreiben, die so gut sind, daß sie dem wohlgelaunten Hörer auch ohne aufwendige Produktion ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Genau das zeichnet auch St. Etienne aus – im Gegensatz zu Gesinnungsgenossen wie den Brand New Heavies oder Pizzicato 5, die mich auf Dauer dann doch etwas ermüden: Fast jeder Song auf Good Humor” sorgt dafür, daß ich am liebsten diesen Ort jetzt verlassen möchte, um auf Wolke sieben ein Luftschloß aus Baisertorten und Marzipan zu bauen, in dem ich dann mit Cinderellas noch hübscherer Schwester Sweeterella bis an mein Lebensende Chupa Chups lutsche. Die Welt ist schön!