Auf den ersten Blick scheinen sich SR-71 an den Blink 182-Zug anzuhängen, auf den zweiten hat die Band doch mehr aus den 80ern transportiert, als sie wahrscheinlich zugeben würde.
Okay, der Name des Quartetts aus Baltimore ist mindestens genauso einfallslos wie der anderer Zahlendreher. Auch Songtitel wie Alive oder Another Night Alone sind Klischees, wie sie im Buch stehen. Aber: Genau das passt hervorragend zu ihrer Musik. Neben teilweise wirklich ironischen Texten (Politically Correct oder Last Man On The Moon) versuchen SR-71, ihrer uramerikanischen Unbekümmertheit etwas Ernsthaftes hinzuzufügen. Sie selbst führen das auf ihre Vorliebe für britische Bands wie Queen, The Police oder – natürlich – die Beatles zurück. Zumindest bei Fame ist der Queen-Vergleich nicht von der Hand zu weisen, und bei einem Song mit dem Titel Paul McCartney ist auch alles klar. Am stärksten beeindruckt an diesem Album seine Geschlossenheit und das feine Gespür für wirklich gute Pop-Melodien. Sicherlich driftet das Ganze manchmal sehr in 80er-Jahre-Kitsch ab (What A Mess ist so ein Beispiel), aber zumindest meine Ohren können das sehr gut vertragen.