Sqürl
Silver Haze
Es geht Jarmusch, Randall Dunn und Carter Logan wie immer um die Kraft der Sphäre, den Staub auf dem Griffbrett und Szenen in Zeitlupe. Ihre quälend langsame Erzähltechnik kann dabei als Antithese zum Tempo der Moderne verstanden werden.
Hall, Verzerrung und eine akustische Patina aus Rauschen und Transistorbrummen bilden die Grundlage, auf der Sqürl ihre Geschichten ausbreiten. In einer Mischung aus Spoken Word und distanziertem Gesang widmen sich die Band und ihre Gäste Marc Ribot, Anika und Charlotte Gainsbourg biografischen Schlaglichtern, angefangen in “Berlin ’87” bis zur Überfigur “Queen Elisabeth”. Instrumental schwimmen Jarmusch, Logan und Dunn in sehr vorhersehbaren Bahnen, halten mit Mühe und Not ihre Hallräume unter Kontrolle und strapazieren das Klanggewand, dem sie sich seit ihrer ersten “EP #1” verschrieben haben.
2013 konnte man dem Sound des Trios noch die maximale Verzerrung im Stile von Sunn O))) zugutehalten. Diese ist mit den Jahren allerdings einer Ästhetik gewichen, die das Klischee eines zu oft gesehenen Roadmovies heraufbeschwört. Ein Lichtblick auf “Silver Haze” ist sicherlich das apokalyptische Szenario “The End Of The World”, dessen dystopische Zukunftsvision unangenehm plausibel klingt.
Das steckt drin: Bohren und der Club Of Gore, David Lynch, Swans